SPD-Abgeordnete Braun und Dr. Brenner: „Das krampfhafte Festhalten am
dreigliedrigen Schulsystem führt dazu, dass 15 Hauptschulstandorte im
Landkreis Böblingen verloren gehen“
Die Landtagsabgeordneten Stephan Braun und Dr. Tobias Brenner (SPD) werten das von Prof. Tino Bargel von der Universität Konstanz präsentierte Gutachten zur Schulentwicklung in Baden-Württemberg als eine schallende Ohrfeige für Kultusminister Rau. Einmal mehr zeige eine wissenschaftliche Studie auf, dass das krampfhafte Festhalten am dreigliedrigen Schulsystem das Ende der wohnortnahen Schulversorgung zur Folge habe und zudem sehr teuer sei, so die beiden Abgeordneten. „Diesen wissenschaftlichen Befunden darf sich der Kultusminister nicht länger verschließen.“
Die Studie weise nach, dass bei einer Beibehaltung des dreigliedrigen Schulsystems viele
Kommunen ihren weiterführenden Schulstandort verlieren würden bzw. keinen
eigenständigen Schulstandort mehr hätten. Im Landkreis Böblingen ist bis zum Jahr 2020
mit einem Verlust von 15 Hauptschulstandorten zu rechnen. Dabei sind die Werkrealschul-Pläne der Landesregierung bereits berücksichtigt. „Das zeigt, dass die von der CDU/FDP Landesregierung eingeführte Werkrealschule zu einer Konzentration von Schulstandorten führt und damit das Aus für die wohnortnahe Schule bedeutet“, so Stephan Braun. Landesweit hätten nur noch ein Drittel der Gemeinden einen weiterführenden Schulstandort.